Mozart-Requiem

Ein besonderes Konzert erwartet die Besucher in der Passionszeit am 27. Februar 2016 um 18 Uhr.

Das Wolf-Ferrari Ensemble spielt Mozarts berühmtes Requiem in einer Fassung für Streichquartett. Die Idee und Grundlage dieser ungewöhnlichen Fassung, die auf jedes gesungene Wort verzichtet, stammt von dem Musiker und Mediziner Peter Lichtenthal, der im 19. Jahrhundert als Mozartforscher und Verbreiter Mozarts Werke in Italien tätig war. Das Wolf-Ferrari Quarttet hat Lichtenthals Reduktion auf die vier Streichinstrumente, welche vermutlich eher für den Hausgebrauch vorgesehen war, noch einmal überarbeitet und sich diese für den Konzertgebrauch eingerichtet. So erklingen die leisen Passagen in kaum gekannter Intimität, während das Quartett in den Tuttistellen erstaunliche Klangfülle erzeugt. Von einer Rärität des Musikbetriebs im 19. Jahrhundert wandelt sich die gespielte Fassung in ein großartiges Zeugnis der Wirkungskraft rein instrumentaler geistlicher Musik.

VITA DES ENSEMBLES

Das Wolf-Ferrari Ensemble wurde 1998 aus Anlass des 50. Todestages des spätromantischen Komponisten Ermanno Wolf-Ferrari (1872-1948) von Wolfram Thorau ins Leben gerufen. Im Rahmen eines mehrteiligen Kammermusikzyklus wurde ein Großteil der kammermusikalischen Arbeiten des vor allen Dingen als Opernkomponist zu Beginn des 20. Jahrhunderts berühmt gewordenen deutsch-italienischen Namenspatrons aufgeführt. Die Kombination der heutzutage nahezu in Vergessenheit geratenen Werke mit Standardwerken der romantischen Literatur, bildete nur den Anfang einer Tradition von thematischen Programmen, die den Zuhörer mit ungewöhnlichen Zusammenstellungen von Werken jedes Mal aufs Neue überraschen. Das Ensemble ist in den unterschiedlichsten Besetzungen zu erleben, meist als Streichquartett mit einem Pianisten, aber auch in größeren Formationen bis hin zum Kammerorchester.

 Als Teil des Ensembles entstand 2001 das Wolf-Ferrari Trio, welches sich einer vergessenen Tradition widmet. Ganz im Sinne der romantischen Instrumentalvirtuosen präsentiert es eigene Transkriptionen und Bearbeitungen von Werken des Orchester-, Klavier- oder Liedrepertoires und bietet diese in einem ungezwungenen Rahmen dar. Mittlerweile haben sich diese Bearbeitungen zu einem charakteristischen und festen Bestandteil der Ensemblearbeit entwickelt und sind in fast allen Konzerten zu hören. Ob als Trio, Quartett oder Kammerorchester, im Mittelpunkt der Arbeit des Ensembles stehen immer die Musikvermittlung und der unmittelbare Kontakt zum Publikum. So werden alle Konzerte entweder moderiert, oder es werden musikalische Einführungen angeboten, in denen an Hand von unmittelbar musizierten und erläuterten Beispielen ein Einblick in die Vielfalt und Einzigartigkeit der Werke vermittelt wird. Den Musikern ist es dabei ein besonderes Anliegen, die - von vielen als schwierig, zu intellektuell und abgehoben angesehene - Gattung der Kammermusik, dem Publikum näher zu bringen. Seit 2005 werden alle Konzerte auch als Kinderkonzerte angeboten, um jungen Zuhörern früh Konzert- und Hörerlebnisse zu ermöglichen. Die Vielfalt des Repertoires des Ensembles reicht von Werken wie „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz" von Joseph Haydn, über die Standardliteratur der Kammermusik der Klassik und Romantik bis hin zum unterhaltenden Filmmusikprogramm „Cinema Classique". Besonders die "vergessene" Musik des 20. Jahrhunderts bildet jedoch einen festen Bestandteil in der Programmauswahl des Ensembles. Höhepunkte der Ensemblearbeit sind seit 2009 die "Langen Nächte", in denen das Ensemble das Werk eines Komponisten oder einer Epoche in einem mehrteiligen Programm porträtiert (Bisher Mendelssohn, Schumann, Liszt, Romantik, Wagner, Wolf-Ferrari). Seit 2013 hat das Ensemble mit den "MoonMelodies - Musik Zwiegespräch" eine eigene Konzertreihe in der Grunewaldkirche, in der unterschiedlichste Musikstile sich einmal im Monat am späten Freitagabend bei Kerzenschein zu einem durchgehenden Strom, zu einer neuen Einheit verbinden.

2008 entstand die Doppel-CD "Aus alten Märchen winkt es...", ein musikalisches Hörbuch mit dem Sprecher David Schröder und märchenhafter Musik von Mendelssohn, Schumann, Rachmaninov, Medtner und Bortkiewicz. 2010 entstand aus einer Langen Schumann-Nacht die CD „Dämmrung will die Flügel spreiten“ mit Nachtmusiken von Robert Schumann und 2012 aus der Langen Nacht der Romantik die CD „Nacht und Träume“, beide mit der Sopranistin Stephanie Petitlaurent. Seit 2012 ist das Wolf-Ferrari Ensemble als gemeinnützig anerkannter e.V. organisiert.

Samstag, 27.02.2016 | 18:00 Uhr

Christuskirche Tutzing

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